ärtzeblatt: Produkte mit hormonell wirksamen Substanzen
Deutsches Ärzteblatt | von Arne Hillienhof | 05.08.2013 | Körperpflege
Nahezu jedes dritte Kosmetikprodukt in Deutschland enthält hormonell wirksame Chemikalien. Das geht aus einer Studie hervor, die der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Ende Juli in Berlin veröffentlicht hat. Mehr als 60 000 Körperpflegeprodukte waren auf dem Prüfstand.
Dem BUND zufolge werden hormonell wirksame Chemikalien in Kosmetika vor allem als Konservierungsmittel oder UV-Filter eingesetzt. Ihre Verwendung sei legal, obwohl die Stoffe mit gesundheitlichen Problemen wie reduzierter Spermienqualität, verfrühter Pubertät und Brustkrebs in Verbindung gebracht würden. „Wenn es um unsere Gesundheit und vor allem die Gesundheit der Kinder geht, sollten wir keine Experimente machen“, sagte die Verfasserin der Studie, Sarah Häuser, vom BUND. Selbst wenn geltende Grenzwerte eingehalten würden, berge die Kombination verschiedener Chemikalien im Körper ernste Gefahren. „Wir fordern die Kosmetikhersteller deshalb auf, in Kosmetika auf hormonell wirksame Chemikalien zu verzichten“, erklärte Häuser.
Zur Information der Verbraucher stellt der BUND eine kostenfreie App für iPhones zur Verfügung. Die „ToxFox-App“ ermöglicht es, den Barcode von Kosmetika zu scannen und zu erkennen, ob hormonell wirksame Stoffe enthalten sind. ToxFox ist auch als Webformular oder als mobile Seite unter www.bund.net/toxfox nutzbar. hil