svz: Zweifel an Krebsscreening

SVZ | 22. Juli 2014

Neun Jahre nach Einführung des Brustkrebs-Screenings in Deutschland fordern Experten und Politiker eine Neubewertung der Vorsorgeuntersuchung. Nach einem Bericht des "Spiegel" geht der dänische Medizinforscher Peter Götzsche davon aus, dass eine von 200 Frauen, die über zehn Jahre hinweg regelmäßig zur Mammografie gehen, unnötigerweise die Diagnose Brustkrebs erhält, anschließend operiert und oft strahlenbehandelt wird.

Maßgeblich an der Einführung des Mammografieprogramms in Deutschland beteiligt war SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Inzwischen räumte dieser dem "Spiegel" zufolge ein: "Alle neuen Erkenntnisse sprechen in der Tendenz eher gegen das Screening." Es sei an der Zeit, den Brustkrebscheck neu zu bewerten. Diese Forderung unterstützt demnach auch der Gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn.

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Quelle: Ausgabe vom 22.07.2014