Filmtipp: DIE AKTE ALU
Auf dem Wassertag im Oktober 2012 in Rostock sagte Herr Troppens von Eurawasser, dass die Warnow wegen der Algen mit Aluminium behandelt wird: "Bis auf das technisch unvermeidbare Maß wird das Aluminium wieder herausgefiltert." Der Film "Die Akte Alu" zeigt ein Beispiel aus Frankreich, dass diese Behandlung das Risiko für Alzheimer ab dem 60. Lebensjahr verdoppelt. Sie müssen dazu wissen: die Behandlung gegen Algen würde auch mit Eisenoxid gehen, kostet aber mehr.
Aluminium ist ein faszinierendes Metall: Es ist leicht, einfach zu verarbeiten und rostet nicht. Vor etwas mehr als hundert Jahren wurde es auf Weltausstellungen präsentiert und war teurer als Gold. Heute ist der billige und stabile Werkstoff allgegenwärtig. Als Verpackungsmaterial für Getränke und Milchprodukte, zur Verkleidung von Fassaden und als Rohstoff für Zement und Keramik findet das Leichtmetall unzählige Anwendungen. Doch Aluminium wird nicht nur als Werkstoff eingesetzt. Aufgrund seiner vielfältigen chemischen Eigenschaften ist es Bestandteil von Kosmetikprodukten, Nahrungsmitteln und Medikamenten. In Deodorants reagieren die Alu-Verbindungen mit der Haut, sodass kein Schweiß mehr austreten kann. In Lebensmitteln erhöhen sie die Rieselfreudigkeit und werden als Farbstoff eingesetzt. Ohne Alu-Zusätze würden die meisten Impfungen schlechter oder gar nicht wirken. Und bei der Reinigung von Trinkwasser reagieren die Alu-Ionen mit den Schmutzpartikeln, sodass diese im Filter hängen bleiben. Aluminium-Verbindungen werden sorglos in den sensibelsten Lebensbereichen eingesetzt. Aber ist dieses Metall so harmlos, wie es von den Herstellern behauptet wird? Wissenschaftler sind besorgt und finden immer mehr Belege für einen möglichen Zusammenhang zwischen Aluminium und dem Auftreten zahlreicher Krankheiten, von Alzheimer bis Brustkrebs, von Allergien bis zu Autoimmunkrankheiten. Dazu kommt der Umweltaspekt: Für die Herstellung von Aluminium werden große Mengen Rohstoffe und Energie benötigt. Obendrein kann die Produktion - wie bei der Rotschlamm-Katastrophe 2010 in Ungarn - zu Umweltkatastrophen großen Ausmaßes führen. Dennoch boomt Aluminium und statt die Sicherheit der Produkte einer rigorosen Prüfung zu unterziehen, werden ständig neue Einsatzformen entwickelt. "Wir leben im Zeitalter des Aluminiums", sagt der britische Umwelt-Toxikologe Christopher Exley, der seit drei Jahrzehnten zu allen gesundheitlichen Aspekten dieses Elements forscht. "Wir werden Aluminium aus unserem Leben nicht mehr so leicht entfernen können. Deshalb ist es höchste Zeit, unsere Aufmerksamkeit diesem Thema zu widmen, damit Krankheiten im möglichen Zusammenhang mit Aluminium nicht ständig weiter zunehmen." [Quelle: arte]
Regie:
Bert Ehgartner
Wer den Beitrag verpasst hat, kann ihn in der Mediathek sehen, in arg gekürzter Form auch in einem Mitschnitt auf YouTube oder in der 3SAT-Mediathek.
weitere Ausstrahlungstermine:
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ARTE | Mittwoch, 20. März 2013, 10:00Uhr
- ARTE | Samstag, 23. März 2013, 11:35Uhr
- ARTE Montag, 12. August 2013, 08:55Uhr
- 3SAT | Mittwoch, 25.September 2013, 20:15Uhr